Perspektive Innenstadt

Attraktivierung des Ortskerns und Sicherung der aktiven Mobilität

Im Rahmen der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie hat das Land Niedersachsen das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ aufgelegt. Die Samtgemeinde Uelsen hat dafür ein virtuelles Budget zur Verfügung gestellt bekommen, deren Mittel zu 10 % durch eigene Mittel aufzustocken sind. Die Samtgemeinde und Gemeinde Uelsen haben hierzu zwei Anträge an die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (Nbank) gestellt.

Erster Antrag:

Unter anderem wird eine konzeptionelle Neugestaltung des Bereiches Kappenberghof / Itterbecker Straße mit dem Aspekt betrachtet, den Verkehrsknoten zurückzubauen, eine anforderungsgerechte Radverkehrsführung einzubeziehen und neu entstehende Flächen zur Attraktivitätssteigerung zu nutzen.

In zentraler Lage des Ortes Uelsen hat sich im Kreuzungsbereich Kappenberghof / Itterbecker Straße in den Jahren vor der Corona-Pandemie ein neues kleines Quartier innerhalb des Ortskerngebietes entwickelt. Entstanden ist ein Wohn-/Geschäftsbereich mit Ärzten, Apotheke, Tagespflege, aber auch mit für unseren Ort als Tourismusdestination substanziell wichtigen gastronomischen Einrichtungen wie einer Chocolaterie, einem Cafe und einem Eiscafe.
Äußerlich prägend für dieses Quartier sind gerade diese Gewerbeeinheiten im Erdgeschossring, die zur Belebung dieses Gebietes einen wesentlichen Beitrag leisten sollen.
Geografisch liegt dieses Viertel an einem völlig überdimensionierten Verkehrsknotenpunkt, der extrem PKW-lastig ausgelegt ist. Diese verkehrlichen Missstände sind durch die Covid-19-Pandemie noch einmal besonders hervorgetreten und haben sich durch die Krise noch einmal verstärkt. Auf Grund der dominierenden PKW-Verkehrsführungen in diesem Bereich sind keine ausreichenden Freiluftkapazitäten als Terrassen- oder Verweilbereiche vorhanden waren. Zur Steigerung der Verkehrssicherheit und Attraktivitätssteigerung des Bereiches soll das Zurückdrängen des dominierenden PKW-Verkehrs zugunsten des Radverkehrs erfolgen.
In die Planungen zu einem Rückbau sollen u.a. anforderungsgerechte Schutzstreifen zuzüglich Sicherheitsstreifen für den Radverkehr zu parkenden Kfz möglich bleiben.
Eine derzeitige Fußgängerampel soll mit in die Überlegungen einbezogen werden und Querungshilfen für den Fußverkehr sollen zur weiteren Verkehrsberuhigung und Stärkung des Publikumsverkehrs sowie zur Verkehrssicherheit beitragen.
Die durch den Rückbau des Knotens neu geschaffenen Flächen im Seitenraum sollen zur Attraktivierung des Freiraumes genutzt werden. Neben Grünflächen mit Baumbestand zur Verbesserung der Klimabilanz sind einladende Bereiche für Außengastronomie oder kleine ansprechende Verweilplätze angedacht, die der Bevölkerung und den gastronomischen Einrichtungen in dem neuen Quartier attraktive Aufenthaltsräume für vielfältige Nutzung bieten.
Als einen weiteren nicht unerheblicher Umstand dieser Maßnahme erhofft man sich eine zunehmende Entlastung des kompletten Ortskerns vom PKW- und LKW-Verkehr, da die Ortsdurchfahrt durch den Rückbau keinen zeitlichen Vorteil mehr verspricht. Insgesamt wird durch die Maßnahmen des Zurückdrängens des PKW-Verkehrs aus diesem Bereich und eine Hervorhebung des Rad- und Fußverkehrs zudem ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
In der Pandemie-Krise hat sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung gerade auch im dörflichen Bereich hin zum Radverkehr verändert. Die verstärkte Nutzung des Fahrrades entspricht auch den verkehrspolitischen Zielen der Umweltverträglichkeit und der Verkehrsentlastung der Städte.
Diese Ideen sollen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie überprüft und ausgearbeitet werden.
Mit dem Rückbau des Verkehrsknotens und der Einbeziehung einer anforderungsgerechten Radverkehrsführung plant die Gemeinde einen weiteren Schritt zur Sicherung der aktiven Mobilität und der Attraktivierung des Ortskerns.
Der Antrag wurde durch die NBank zwischenzeitlich positiv beschieden. Insgesamt 90 % der geplanten Kosten von ca. 36.000 € werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) als Teil er Reaktion der Europäische Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert.

Zweiter Antrag:

Attraktivierung des Ortkerns in Uelsen

Unter anderem sollen verschiedene investive Maßnahmen, die zur Aufwertung des Ortskerns führen, Uelsen nach der Coronapandemie als Tourismusdestination aufwerten. 

Innerhalb des Ortskerns Uelsens und damit innerhalb des Förderbereiches haben sich in den letzten Jahren durch städtebauliche Planungen zwei kleinere Quartiersbereiche mit jeweils eigener Gastronomie und Versorgungseinrichtungen herausgebildet, die allerdings voneinander profitieren und als eine wirtschaftliche Einheit zu sehen sind. Diese sind über eine Stiege vom Kappenberghof bis zur Straße Am Markt für Fußgänger verkehrsberuhigt miteinander verbunden, die sich jedoch mit verschiedenen Pflasterformen und Materialien wenig ansprechend zeigt und nicht zur Benutzung einlädt. Aus dem Grund ist eine Erneuerung des Fußweges geplant.
Durch den Aufbau zusätzlicher Sitzmöglichkeiten sollen in dem Fördergebiet zudem weitere Ruhe- und Verweilzonen geschaffen werden.
Zur optischen Aufwertung und zusätzlichen Begrünung des Bereiches werden Bepflanzungsmöglichkeiten aufgestellt.
Weiterhin soll der Radtourismus auch zukünftig gestärkt und unterstützt werden. Dazu werden an zentraler Stelle in unmittelbarer Nähe des Bushaltepunktes der Linie 10 (Fahrradbus) insgesamt zehn neue Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen und zudem verteilt auf das Fördergebiet Radservicestationen aufgebaut werden.
Ein weiters Vorhaben befasst sich mit der Beleuchtungsstruktur im Ortskern, die umgestaltet werden soll, indem eine Umrüstung auf eine nachhaltige, insektenfreundlichen LED-Technik erfolgt, in dessen Zusammenhang auch Überlegungen zur Illumination verschiedener Gebäude (u.a. historische Kirche, Altes Rathaus) einbezogen werden.
Der Antrag wurde durch die NBank zwischenzeitlich positiv beschieden. Insgesamt 90 % der geplanten Kosten von ca. 236.000 € werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) als Teil er Reaktion der Europäische Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert.

Ansprechpartner/innen:

Herr Bosch

Rathaus: Samtgemeindebürgermeister

Itterbecker Str. 11
49843 Uelsen
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