Neuer Bücherbaum für Uelsen - ein Stück Lese- und Gemeischaftskultur lebt weiter

Mit einer kleinen Einweihung ist kürzlich der neue Bücherbaum in der Ortsmitte Uelsens „Am Brunnen“ offiziell der Öffentlichkeit übergeben worden.

Der neue Baum ersetzt seinen Vorgänger, der Anfang des Jahres nach langer Zeit intensiver Nutzung aus Sicherheitsgründen abgebaut werden musste. Damals gab es unmittelbar darauf bereits viele Anfragen aus Bevölkerung zum Verbleib des Bücherbaumes verbunden mit dem Wunsch, diesen neu zu errichten. Darum ist die Freude groß, dass nun wieder an zentraler Stelle ein Ort besteht, der ein Symbol für Austausch, Gemeinschaft und Freude am Lesen bietet, so Gemeindedirektor Hajo Bosch. Wer ein Buch entnimmt, entnehme auch eine Einladung zum Träumen, Lachen, Lernen oder Nachdenken.

Die Idee des Uelsener Bücherbaumes, an dem sich Bürgerinnen und Bürger kostenlos mit Lesestoff versorgen und selbst Bücher einstellen können, stammt ursprünglich aus den Jahren 2016/2017.

Und darum nahmen an dem Termin neben den beiden Erschaffern des Bücherbaumes, Henk Kampherbeek und Albert Meyer, sowie Bürgermeister Wilfried Segger und Gemeindedirektor Hajo Bosch auch Vertreter des Rotary Clubs Uelsen/Coevorden teil. Unter ihnen die damalige Präsidentin Marja Ritterfeld, die das Projekt einst begleitet hatte, sowie die aktuelle Präsidentin Gitta Büter-Holthuis. Letztere hat eine besondere Verbindung zum Bücherbaum – ihr Vater hatte 2016 den allerersten Bücherbaum in Uelsen geschaffen.

Damals hatte der Rotary Club Uelsen/Coevorden das Projekt initiiert, um der Kernidee des Clubs folgend, etwas Gemeinnütziges zu schaffen und den Gedanken des Teilens sowie der Bildung im öffentlichen Raum zu fördern, erklärten die beiden Rotarierinnen.

Für den nun aufgestellten Ersatz wurde der Forstbetrieb Kampherbeek aus Itterbeck um Unterstützung gebeten. Die Suche nach einem geeigneten Stamm dauerte jedoch eine Zeitlang, denn es sollte natürlich auch kein Baum nur für dieses Projekt gefällt werden. Schließlich fand man ein besonderes naturgewachsenes Exemplar: ein rund 100 Jahre alter Eichenstamm aus der Samtgemeinde Uelsen.

In vielen Stunden liebevoller Handarbeit entstand durch den Betriebsinhaber Henk Kampherbeek und seinen Freund Albert Meyer, der ehrenamtlich unterstützte, daraus nun der neue Bücherbaum. Detailreich gestaltet und wetterfest ausgebaut lädt er wieder alle Generationen zum Stöbern, Tauschen und Verweilen ein. Bis es soweit war, müssten allerdings durchaus einige herausfordernde Aufgaben gelöst werden. Angefangen von der Frage, wo die Tür am besten vorsichtig aus dem Stamm herausgeschnitten werden könnte, um nicht die Natürlichkeit des Baumes zu zerstören, bis hin zu der Frage, wie der Hohlraum sauber und wasserdicht ausgestemmt werden kann. Dabei kam auch eine besondere Motorsäge mit Hobelaufsatz zum Einsatz. Weiterhin wurde weitestgehend versucht, Dinge wie Dach oder Scharniere des alten Baumes wiederzuverwenden.  

Und so wich nach durchaus aufkommender anfänglicher Skepsis über die Annahme des Auftrages zuletzt die Freude an dem Projekt und daran etwas ganz Individuelles geschaffen zu haben.  

Mit dem neuen Baum am alten Standort geht damit die Geschichte des Bücherbaumes in Uelsen weiter – als Symbol für Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Lesefreude.